Jannis Story
Job finden Jannis Story
Jannis Story
Vor Deiner Zeit beim BVB hast Du Dich um Haushaltsroboter gekümmert.
(lacht) Ich war bei einem chinesischen Konzern tätig, bei dem ich die Schnittstelle zwischen Marketing und Vertrieb gebildet und sämtliche Online-Aktivitäten betreut habe. Super interessant, aber nicht unbedingt ein Job, den man bis zur Rente machen muss. Und deswegen bist Du vor knapp fünf Jahren zum BVB gewechselt. Ich hatte schon länger den Wunsch, wieder nach Dortmund zurückzukehren. Ich bin hier geboren und ein lebenslanger BVB-Fan.
Gab es noch weitere Gründe?
Beim BVB spürt man, wie viele an Themen arbeiten, für die sie brennen. Hier herrscht ein besonderer Zusammenhalt, weil es einen gemeinsamen Nenner gibt, auf den alle hinarbeiten.
Du bist nicht ohne Führungserfahrung zu uns gekommen.
Ja, aber das war in einem Unternehmen, dessen Kultur sich von der unterscheidet, die hier gelebt wird. Beim BVB habe ich mit unserem Direktor für Digitalisierung und Marketing eine Führungskraft, die immer ein offenes Ohr hat und mit der ich viele Themen offen spiegeln kann. Klingt nach einem guten Sparringspartner. Wir diskutieren auf Augenhöhe und profitieren von schnellen Entscheidungswegen – daher fühlt sich mein Arbeitsumfeld nicht wahnsinnig hierarchisch an. Das ist auch ein Grund, warum ich hier bin. Wenn ich das Gefühl hätte, dass ich kein Gehör finde, wäre das nichts für mich.
Am Anfang wart Ihr noch zu zweit.
Damals wurden in der Digital-Abteilung einige Themen noch extern betreut, was uns etwas vom Fan distanziert hat. Heute entscheiden wir selbst und haben klare Vorstellungen davon, wie die einzelnen Plattformen funktionieren und gestaltet sein sollen. Mit der Zeit hat die Bedeutung unserer eigenen Plattformen auch enorm zugenommen. Wir können „nur“ 81.365 Leute ins Stadion bringen. Alle anderen Fans müssen wir über digitale Wege mitnehmen, gerade wenn wir über den lokalen Rahmen Dortmunds hinausdenken. Insgesamt haben wir knapp 60 Millionen Follower und Nutzer*innen auf verschiedensten Kanälen, die wir versuchen auf eigene Plattformen zu ziehen.
Klingt nach einer grossen Verantwortung.
Egal, was du machst, es ist automatisch alles relevant. Du erhältst nicht nur von ein paar Leuten Feedback, wenn mal etwas nicht läuft. Aber das gilt auch umgekehrt. Das macht es aus. Und dass ich an der digitalen Zukunft meines Lieblingsverein mitwirken darf, gibt mir natürlich enorme Motivation und am Ende auch Befriedigung in meinem Job.
Musst Du oft Überzeugungsarbeit leisten?
Im Normalfall nicht, weil die meisten Kolleg*innen dankbar für unseren Input sind. Es geht uns aber auch nicht darum, unsere Vorstellungen allen anderen beim BVB aufzuzwingen. Vielmehr sehen wir uns als interner digitaler Berater für das Unternehmen. Bist Du dabei oft drei Schritte voraus? Ganz im Gegenteil. Oft kommt der erste Impuls von den Fachabteilungen selbst, weil sie viel näher an den eigenen Prozessen und täglichen Herausforderungen sind.
Und dann werden die Ideen direkt umgesetzt?
Unser Anspruch ist es nicht, überall Erster zu sein und jedem Trend hinterherzujagen. Wir überlegen uns sehr gut, ob etwas zu uns passt und ob es authentisch ist. Am Ende geht es nicht nur darum, was ich als Führungskraft denke, sondern insbesondere darum, einen echten Mehrwert für den Fan zu schaffen. Das trifft generell auf die Arbeit beim BVB zu. Es ist nicht unmöglich, dass ein*e Praktikant*in eine Idee äußert und diese über zwei Ecken der Geschäftsführung vorgestellt wird.
Der BVB unterstützt Dich bei Deiner Entwicklung.
Ich nehme an Führungskräftetrainings teil, in denen verschiedene Themen in kleinen Gruppen behandelt und Beispiele aus der Praxis diskutiert werden. Zusätzlich befinde ich mich seit einem halben Jahr in einem individuellen Coaching mit einem erfahrenen Führungskräftecoach. Hat sich dadurch etwas für Dich verändert? Auch als Führungskraft gibt es Tage, an denen man unsicher nach Hause geht und sich fragt, ob man alles richtig gemacht hat. In solchen Momenten hilft es mir enorm, auch kritischere Themen anzusprechen und vieles aus einer anderen Perspektive zu reflektieren.
Ist das auch innerhalb Deines Team von Bedeutung?
Absolut. Mir ist es wichtig, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die Vielfalt ins Team bringen und verschiedene Blickwinkel eröffnen. Entscheidend ist, dass wir alle die gleichen Werte haben, auf dasselbe Ziel hinarbeiten und dabei immer bereit sind, alles zu geben. Zählt auch der Trikot-Freitag dazu? Im gesamten Unternehmen gibt es noch Nachholbedarf, aber unsere Abteilung geht mit gutem Beispiel voran. (lacht)